Eingewöhnung

Um einen guten Start zu gewährleisten, ist eine individuelle Eingewöhnung des Kindes von großer Bedeutung. Für die meisten Kinder ist der Aufenthalt bei einer Tagesmutter die erste größere Trennung von den Eltern.

_DSC5307Daher ist es wichtig, dass jedes Kind so viel Zeit erhält, wie es braucht, um in der neuen Umgebung anzukommen.

Vor der Eingewöhnung kann gerne immer wieder in die Tagespflege geschnuppert werden. Wenn eine Betreuung in ein paar Monaten vereinbart wurde, kann diese Zeit genutzt werden, immer mal wieder für eine kurze Zeit vorbeizuschauen. So gewöhnt das Kind sich schon an die Umgebung und an mich als Tagesmutter.

Die Eingewöhnung beginnt dann mit einer kurzen Begegnungsphase (30 bis 60 Minuten), bei der ein Elternteil mit anwesend ist. Nach einigen Tagen wird die Anwesenheit des Kindes langsam ausgeweitet und die Anwesenheit der Eltern allmählich verkürzt.

Im Normalfall sollte für die Eingewöhnung zwei bis vier Wochen eingeplant werden.

Nach der Eingewöhnungsphase fällt es den Kindern unterschiedlich leicht sich von den Eltern zu verabschieden. Die Erfahrung zeigt aber, dass die Eltern das Grundstück meist noch nicht verlassen haben, während das Kind bereits zufrieden spielt.

Exemplarischer Eingewöhnungsablauf

  • Erstkontakt

    Der Erstkontakt findet in den Räumlichkeiten statt, in welchen das Kind später betreut wird. Im Vordergrund stehen dabei das gegenseitige Kennenlernen, das Vorstellen der pädagogischen Arbeit und deren Rahmenbedingungen.

  • Hausbesuch

    Um die verschiedenen Lebenswelten des Kindes (häusliches Umfeld/ Betreuungsumfeld) gut miteinander zu verzahnen findet ca. 4-6 Monate vor Betreuungsbeginn ein Hausbesuch statt. Der Hausbesuch bietet die Möglichkeit, das persönliche Umfeld des Kindes kennen zu lernen und das Kind und dessen Eltern dort zu erleben.

  • Schnupperbesuche

    Regelmäßige Besuche einmal pro Woche für 30-60 min über einen Zeitraum von ca. vier Wochen helfen dem Kind dabei in einer entspannten Atmosphäre:

    • die Räumlichkeiten kennen zu lernen
    • mich und einzelne Kinder der Gruppe kennen zu lernen
    • Regeln und Rituale u.v.m. kennen zu lernen
    • die Eltern haben in dieser Zeit die Chance:
      • einen Einblick in die praktische Arbeit zu erhalten
      • mich näher kennen zu lernen
      • einen Teil des Tagesablaufes mit zu erleben
      • meinen Umgang mit den Kindern / der Gruppe kennen zu lernen
      • und den Umgang mit schwierigen Situationen zu erleben
  • Kernphase

    In der Kernphase verändert sich die Rolle des begleitenden Elternteils. Nimmt der Elternteil in den vorausgegangen Eingewöhnungsstufen eine aktive Rolle ein, so verändert sich diese hin zu einer präsenten aber eher passiven Rolle. Das heißt, der Elternteil ist mit im Raum, aber etwas abseits des aktiven Gruppengeschehens anwesend. Dies ermöglicht dem Kind und mir, in einen aktiven Beziehungsaufbau zu begeben und den anwesenden Elternteil weiterhin z.B. durch Blickkontakt als sicheren Hafen zu erleben.
    Schwerpunkte bei der Beobachtung des Kindes in dieser Phase sind u.a.:

    • Wie oft nimmt das Kind Blickkontakt zum begleitenden Elternteil/zu mir auf?
    • Wieviel körperliche Nähe sucht das Kind zum begleitenden Elternteil/zu mir?
    • Wie groß ist der Bewegungsradius des Kindes bzw. wie vergrößert das Kind diesen?
    • Kann sich das Kind auf Spielangebote einlassen?
    • Nach welchem Zeitraum ermüdet das Kind?
    • Für welche Spielsachen interessiert sich das Kind?
  • Erste Trennung

    Für einen kurzen Zeitraum (ca. 5-10 Minuten) verlässt der begleitende Elternteil die Wohnung, bleibt aber in unmittelbarer Nähe der Wohnung. Ziel dieser Phase ist es, dass das Kind den großen Entwicklungsschritt der Trennung mit meiner Hilfe bewältigen kann und der zukünftige Rhythmus einübt wird.
    Ablauf

    • Bringen des Kindes mit kurzem Tür- und Angelgespräch
    • Verabschiedung vom Elternteil
    • 5-10 Minuten in der Gruppe
    • Abholung des Kindes
  • Hauptschwerpunkte bei der Beobachtung des Kindes in dieser Phase sind u.a.:
    • Wie geht das Kind mit der Trennung um?
    • Lässt sich das Kind in kurzer Zeit von mir trösten bzw. ablenken?
    • Nimmt das Kind am Gruppengeschehen teil?
    • Womit beschäftigt sich das Kind?
    • Spielt das Kind?
  • Aufbauphase

    Der Zeitraum der Trennung wird schrittweise ausgedehnt, bis die gesamte Betreuungszeit erreicht ist. Auch in dieser Phase ist der begleitende Elternteil je nach Trennungsdauer in unmittelbarer Nähe bzw. jederzeit zur Abholung des Kindes bereit.

  • Schlussphase

    Das Kind ist über den gesamten Zeitraum der vereinbarten Buchungszeit bei der Tagespflegeperson anwesend. Das Kind kommt nach und nach immer mehr in der Gruppe an. Da dies erfahrungsgemäß allerdings einige Zeit dauert sind die Eltern jederzeit erreichbar um bei Bedarf ihr Kind früher abholen zu können.

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